14. Mai 2001
 
Cortez – Mesa Verde – Four Corner - Blanding 

Von unserem Nachtquartier Cortez bis zum Mesa Verde National Park war es nur ein Katzensprung. Hier befinden die unter Überhängen gebauten berühmten Klippenpueblos der Anasazi. Es ist erstaunlich was die Indianer vor ca. 800 Jahren gebaut haben. Auch hier waren nahezu alle Bäume schwarz, was auf zwei dicht aufeinander folgende Waldbrände zurückzuführen war. Nach der Parkbesichtigung trennten sich die Wege von Reiner und Hans für drei Tage. Hans fuhr nach Los Alamos um einen Bekannten zu besuchen. Ich, mit Reiner im Sattel, weiter zum Four Corners: Zuerst zurück nach Cortez, dann auf dem Highway 160 zum Four Corners National Monument, dem einzigen Platz in den USA wo vier Bundesstaaten aneinander grenzen. „Hier kann man gleichzeitig in vier Bundesstaaten sein“. Über den Highway 41, er wechselt in Utah zur Nr. 262 geht’s zum Highway 191 und weiter nach Blanding.

 

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15. Mai 2001
Blanding – Natural Bridge National Monument - Mexican Hat - Monument Valley Navajo Tribal Park - Mexican Hat

Von Blanding zum Natural Bridge National Monument ist es nur eine gemütliche ½ Stunde Fahrzeit. Ein kurzes Stück auf der 191 Richtung Süden, dann rechts ab auf die 95 Richtung Osten. Das Natural Bridge National Monument ist ein sehr kleiner Park. Auf einer Rundstrecke von ca. 14 km sind hier 3 natürliche Felsbrücken über den White & Armstrong River Canyon zu bewundern. Gleich bei der erste stieg Reiner hinunter. Auf einem kleinen felsigen Trampelpfad sind ca. 150 Meter Höhenunterschied zu bewältigen. Die erste Felsbrücke ist auch die größte in diesem Park. Die beiden anderen bestaunte Reiner nur von oben. Der Abstieg war ihm zu anstrengend. Es wäre besser am Canyongrund entlang - der White & Armstrong River ist trocken – den Loop entlang zu wandern. Dann geht’s weiter nach Mexican Hat. Die 261 überwindet hierbei einen kleinen Höhenzug. Genau dieser Bereich ist eine Dirty Road mit Serpentinen. Mexican Hat ist ein kleines verschlafenes Kaff im Nirgendwo. Drei Motels (zwei offen) zwei Tankstellen – fertig. Nachmittags Motelzimmer bezogen. Mit leichtem Gepäck geht es zum Monument Valley Navajo Tribal Park. Die Tafelberge sind schon von weitem zu sehen. Ein beeindruckender Anblick den man sonst nur aus Western kennt. Im Park – er wird von den Navajos verwaltet – stieg Reiner in einen Jeep mit Navajo guide um. Die 28 km Rundstrecke hätte er zwar auch mit mir fahren können, aber zum einerseits bin ich keine Enduro und anderseits kam er mit dem Navajo als Fahrer auch zu Punkten abseits der allgemein freigegebenen Strecke. Nahezu jeder Platz an dem ein Film gedreht wurde, ist entsprechend beschildert. Zu fast jedem der Felsen erzählte der Guide eine Geschichte und mit etwas Phantasie kann man die Figuren – ein Elefant, Snoopy, eine Mumie, ein Indianer, einen Bären usw. - welche die Felsen darstellen sollen, auch tatsächlich erahnen. Auch über die Navajos erzählte er ein bisschen so z.B. dass die Bezeichnung Navajo von den Spaniern kommt. Die Navajos bezeichnen sich selbst, frei übersetzt, als Leute oder Menschen. Der Name Monument Valley ist inzwischen eigentlich falsch. So wie die Navajos hier durch die Gegend heizen, wäre Off-road paradise passender! Abends im Motel gibt’s sehr gute riesige Steaks mit Bohnen von einem gigantischen Schwenkgrill. Ein typisches Wildwest-Essen.

 

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16. Mai 2001
Mexican Hat – No.163 – Kayenta - No.160 – No.191 – Canyon de Chelly – No.191 – No.140 – Holbrook; Distanz 470 km

Wieder mal viel zu spät kommt Reiner aus dem Bett. Am späten Vormittag fuhren wir gemütlich über Kayenta, Tes Nez Lah und Round Rock nach Chinle. Hier ist auch der Eingang vom Canyon de Chelly National Monument. Entlang des Canyonrandes führt eine Straße von der man einen hervorragenden Überblick über den Canyon hat. Empfehlung: Erst die Aussichtspunkte am Rand des Canyons abfahren, dann in den Canyon gehen. In den Canyon hinein darf man nur mit Navajo guide. Reiner tauschte den Mopedsattel gegen einen Pferdesattel und rit einem mit Navajo guide zwei Stunden durch den Canyon. Sein Pferd war willig bis eine Pferdelänge hinter der Koppel. Dann fangen die Probleme an. Der Gaul lief nur sehr widerwillig. Nach ca. 100 Meter tauschen sie die Pferde. Reiner bekam das Pferd des Indianers. Peinlich für diesen, war dann aber das er den Gaul auch kaum zum laufen überreden kann. Er muss ihm ständig ziemlich die Sporen geben. Sobald er aufhört bleibt die Mähre stehen. Reiners „neues“ Pferd war dagegen sehr pflegeleicht. Es musste im Gegenteil sogar etwas gebremst werden. Der eine oder andere wird einwerfen, dass zwei Stunden ein bisschen wenig war aber als ungeübter Reiter sind es genug. Reiner brauchte einige schritte bevor er wieder geradeaus gehen konnte. Schade ist das die Indianer im Canyon herumfahren - es gibt keine Straße, sie fahren im Flussbett. Nach der Besichtigung ging es über den Highway 191 nach Cambers und von dort auf der Interstate 40 nach Holbrook.

 

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17. Mai 2001
Holbrook (Pausentag)

In Holbrook traf sich Reiner wieder mit Hans. Da wir früher als geplant hier waren nutzte Reiner den Tag zum Waschen. Außerdem war ein Ruhetag sehr willkommen. Mein Fahrer hatte nämlich Durchfall. Am späten Nachmittag traf Hans ein. Da ich auf dem Parkplatz stand wusste er dass wir schon da sind. An der Rezeption holte er sich die Zimmernummer. Er verwechselte aber mal wieder die Zahlen 1 und 7 (amerikanische Schreibweise) und klopfte bei Zimmer 101 statt 107. Da niemand öffnet dachte er sich das Reiner unterwegs sei und wartete geduldig auf seine Rückkehr. 

 

18. Mai 2001
Holbrook – No.140 – Flagstaff – Grand Canyon – Flagstaff

Von Holbrook bis Flagstaff folgten wir der Route 66. In Flagstaff bezogen wir wieder ein Motel um anschließend dem Grand Canyon den zweiten Besuch abzustatten. Eigentlich wollten Hans und Reiner von Tusayan aus zu den Havasupai Falls fliegen. Da das Wetter aber zunehmend schlechter (feuchter) wurde, verwarfen die beiden ihr Vorhaben und blieben beim Mopedfahren.

 

19 Mai 2001 

Flagstaff – No.89 – No.260 – No.88 – Phoenix 

Heute ist der wettertechnisch schlechteste Tag der Tour. Fast den ganzen Tag über nieselte es. Über die alte 89 fuhren wir nach Sedona. Der Wirt des Cafes in Sedona, in dem wir zum Frühstück hielten, ist aus Ulm. Hier trafen Hans und Reiner eine Frau die aus dem Nachbardorf von Hans stammt. Sie wanderte vor über 10 Jahren aus. Von Sedona fuhren wir weiter und machten einen kleinen Abstecher nach Jerome, einer wieder belebten Geisterstadt. Dann über die 260 nach Payson. Passend zum Wetter haben wir auf der 260 jede Menge Baustellen. Da die Ersatzstraßen nicht asphaltiert waren war dies bei der Wetterlage teilweise eine rutschige Angelegenheit. Vor allem weil diese Baustellen mehrere Kilometer lang waren. Nach Payson wird das Wetter wieder gut, was wohl daran liegt das hier die Halbwüste beginnt. Am Theodore Roosevelt Dam bogen wir ab auf die 88. Parallel zum Apache Lake verläuft hier der Apache Trial. Die ersten 30 km sind Dirty Road. Die Straße ist ausgewaschen und daher etwas wellig. Nach kurzer Zeit haben wir die richtige Geschwindigkeit gefunden. Bei ca. 80 km/h fuhr es sich am besten. Bei langsamer Fahrweise wurde es ein fürchterliches Geholpere, bei schneller fing das Moped an mit dem Hinterrad zu wandern. Als es dunkel wurde beschloßen die beiden am Canyon Lake hinter Tortilla Flat zu Essen und anschließend bis Phoenix weiter zu fahren.

 

20. Mai 2001
Phoenix – Tucson

Das Thermometer zeigte 33 Grad an. Von der Feuchtigkeit des Vortages war nichts übrig geblieben. Heute genehmigten wir uns nur eine kleine Tour. Den Highway 87 bis Florence dann auf der 79 bis Oracle Junction. Von hier ein kurzes Stück auf der 77 Richtung Osten um die Experimentierstation Biosphäre 2 (die erste Biosphäre ist die Erde) zu erreichen. Das ehemalige Reich der Bionauten ist sehr Interessant. 

 

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